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Erstellungsdatum: 02. April 2016, 19:14 Uhr


Bearbeiter: Martina MORAWETZ

Oh, wie schön ist Panama

 

das weiß nicht nur Janosch, sondern auch Latte Staatsmeister Benjamin Graf.


Und darum machte er sich auf den Weg nach Panama, um Land, Leute und natürlich guten Kaffee kennenzulernen. Was er alles erlebte lesen Sie in seinem Reisebericht.

Ein lang ersehnter Traum ging im Februar in Erfüllung! Relativ spontan entschloss ich mich endlich, es einfach zu machen - rein in den Flieger und los geht`s. Auf nach Panama!
Es gab für mich 2 Gründe, die für Panama sprachen. Zum einen meinen Freund Michael Uhlig von D·Origen Coffee, der eine Finca in Panama besitzt - so hatte ich einen tollen Kontakt vor Ort - und zum anderen den "Mythos", DIE Finca.... Hacienda La Esmeralda.
 
Esmeralda CuppingEiner der ersten Eindrücke, die ich in meiner Barista Ausbildung bekommen habe, war die vermutlich beste Plantage der Welt, die den besten Kaffee produziert. Das "Beste" bezog sich damals auf den Preis des Kaffees. La Esmeralda produziert bis heute den teuersten Kaffee der Welt. Unglaubliche 350 $ pro Pfund Rohkaffee bekam die Familie Peterson bei einer Auktion vor einigen Jahren. Vergesst den Katzenkaffee ... Bitte! La Esmeralda Geisha ist für jeden, der in der Kaffeebranche tätig ist, ein Begriff. Genau dort wollte ich hin!
Am 1. Februar ging es los. Über Berlin nach New York weiter nach Panama City und letztendlich nach David.

Von David ging es weiter mit einem Mietauto.
Ziel: Finca Baru Black Mountain
Lius, seine Frau und Benjamin GrafEine traumhafte Finca mitten im Nirgendwo auf 1500 - 1800m Seehöhe. In Volcan traf ich mich mit Luis, der zusammen mit seiner Frau auf die Finca aufpasst. Er spricht nur wenig Englisch, aber das war kein Problem. Nach 20 Minuten Fahrt in Richtung Baru Mountain erreichten wir die Washingstation. Man kennt sowas von Fotos, aber sie das erste Mal live zu sehen, war für mich etwas ganz Besonders. Nochmal 3 Minuten entfernt lag das Herrenhaus in dem ich wohnte.
Eines der ersten Dinge, die ich tat, war eine Kaffeekirsche zu essen. Diese eine erste Kirsche schmeckte wunderbar nach Pfirsich, süß und fruchtig. Werde ich wohl nie vergessen.

Am nächsten Tag war ich den Vormittag über auf der Washingstation und habe beim Processing mitgeholfen. Eine geile Erfahrung, nach der man jede Tasse Kaffee um einiges mehr würdigt. Die Arbeit, die hinter einem Sack Kaffee steckt ist immens.
Auf der Farm werden Naturals und Semiwashed bzw. Honeyprocess verarbeitet. Ein Fluss direkt neben der Washingstation liefert das nötige Wasser, getrocknet werden die Kirschen danach in Öfen, die mit Holz geheizt werden. Hierbei wird genau gemessen und auf die Feuchtigkeit geachtet. Den Nachmittag verbrachte ich auf der Plantage zwischen den Kaffeesträuchern.
KaffeeblütenEs war ein unglaubliches Erlebnis zu sehen wieviel

Arbeit dahinter steckt. Die Finca Baru Black Mountain

wird mir immer in positiver Erinnerung bleiben, und den Kaffee von dort wird es auch bei einigen Schulungen zu kosten geben! Erhältlich bei KaffeeCampusKrems und Wildkaffee!


Nach 2 Tagen ging für mich weiter nach Boquete, einer kleinen Stadt, die auf der anderen Seite des Berges liegt. Boquete liegt umringt von Hügeln und Bergen zirka 40 Minuten von David entfernt.

 

 

Hacienda La Esmeralda

Am Freitag durfte ich mit Rachel Peterson, der Chefin von La Esmeralda, die Plantagen besuchen. Wir fuhren mit ihrem Auto durch die sehr akribisch angelegte Plantage namens El Velo. Mit eigens angelegten Sträuchern zwischen den Kaffeebäumen, sorgen diese für den nötigen Schutz vor Wind. Verschiedene Stellen sind mit sogenannten "Experimentals" bepflanzt, immer auf der Suche nach neuen Wundersorten.

Berühmt wurde Esmeralda durch die Geisha Varietät, die ihren Ursprung in Äthiopien hat. Laut Rachel wissen sie nicht genau woher ihr Geisha genau ist, sie wissen nur, dass er etwa 1964 von Costa Rica kam und aufgrund der guten Resistenz gegen Schädlinge vermehrt angebaut wurde. Rachel sagte mir, "Geisha ist nicht gleich Geisha, genetisch und somit geschmacklich können die gleichen Varietäten sehr weit auseinander liegen."

CuppingNach Besichtigung einer der Verarbeitungsstationen ging es zum Cupping der neuen Ernte. 10 hammergeile Kaffees fanden sich auf dem Tisch wieder. Drei davon waren dann wirklich unglaublich gut. So komplex und süß. Vielleicht gibt`s einen dieser Kaffees bald beim

Felix :)
Beim anschließenden Essen mit der Familie Peterson erzählte ich ihnen von meinem doch eher emotionalen Grund meiner Reise hierher. Das freute sie sehr und so boten sie mir an, mich am nächsten Tag mit zu einem Freund zu nehmen. Sie organisierten ein Cupping bei Wilford Lamastus.
 
Elida Estate
Wilford Lamastus
hat mich sehr beeindruckt. Sein Vater wurde auf der Finca geboren und er machte sein ganzes Leben nichts anderes als Kaffeeanbau. Nach einem Cupping seiner unglaublich guten Naturals zeigte er mir die Plantage und wir fuhren bis auf 2000m Höhe. Seine Leidenschaft für Kaffee und sein Wissen inspirierten mich sehr. In Dublin werden wir uns wiedersehen, mit einigen Samples :) Sein Kaffee ist in Österreich noch unbekannt. Mal sehen wie lange noch!
 
Cafetalera Fernandez NaturalCafetalera Fernandez
Zum Abschluss brachte mich Wilford zu einem Kollegen.

Auf der Cafetalera Fernandez, die den Kaffee auch nach Österreich exportiert, besichtigte ich nochmal die

Plantage und die Verarbeitungsstationen.

Wunderschöne neue Natural Zelte und eine sehr hohe Verarbeitungsqualität fand ich dort. Der Kaffee von dort wird von einer Österreicherin importiert.

Den Kaffee gibt es bei AltWien Kaffee und Felixkaffee.
 
Ich kann das Land, die Leute und den Kaffee jedem nur empfehlen. DANKE Panama!


Das war ein kurzer Überblick über meine Panamareise 2016. Wer mehr wissen will, darf mich gern

in der MUMAC Academy besuchen!

www.passion-barista.at

 

Fotocredit: Benjamin Graf





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