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Erstellungsdatum: 22. Mai 2016, 14:14 Uhr


Bearbeiter: Martina MORAWETZ

Interview mit David Svarc

 

Küchenchef im T.G.I. Friday´s in Wien



David SvarcWoher kommt Ihr Interesse fürs Kochen?
Von Herzen. Ich habe als Kind viel Zeit mit meiner Mutter in der Küche verbracht und dabei die Liebe zum Kochen für mich entdeckt.

Welchen anderen Beruf würden Sie gerne ausüben und welchen niemals?
Ich liebe den Stress und brauche den Druck bei der Arbeit in der Gastronomie. Dann bin ich glücklich.
Nichts für mich wäre ein Bürojob, denn ich muss ständig in Bewegung sein.

Was inspiriert Sie bei der Kreation neuer Gerichte?
Ich habe viele Erfahrung mit Buffets, da kann ich meine Kreativität ausleben. Ich experimentiere gerne. Je simpler Manches ist, desto besser, denn so kann man was Spezielles draus machen. Die Gerichte müssen auch mir schmecken und beim Würzen sollte man vorsichtig sein.

Enjoy the fresh flavors of MexicoWas wollten Sie schon immer mal kosten und was würden Sie nie runterkriegen?

Was ich nicht mag ist Blauschimmelkäse.
Gerne mag ich Kürbis. Überhaupt habe ich sehr gute Erfahrungen mit der vegetarischen Küche im Tian gemacht.

Von wem würden Sie noch gerne was lernen wollen?
Von Lukas Steindorfer (Tian Bistro am Spittelberg). Ein toller Küchenchef, der sein Wissen gerne weiter gibt.

Wem würden Sie gerne was beibringen?

Eigentlich habe ich Koch nie „als Beruf erlernt". Ich habe also mit Nichts angefangen, aber ich koche aus Leidenschaft und habe mich hochgearbeitet. Ich würde gerne jenen was beibringen, die, wie ich, aus und mit Leidenschaft kochen und es wirklich wollen.

Welches Essen turnt Sie an, welches ab?

Ich liebe gutes Seafood, ist allerdings schwer zu finden.
Abturnend finde ich Pasta, denn meistens ist sie nicht nach meinem Geschmack.

Burger, Cheesy Bacon CheeseLieblingsgeräusch in der Küche?

Die Bonmaschine. Macht Stress und gute Laune.

Das häufigste Schimpfwort in der Küche?
Schimpfwörter kommen meist durch unmotivierte und frustrierte Mitarbeiter. Während der Schicht kann das schon passieren, danach nicht mehr.

Was war Ihre schlimmste Küchenpanne?

Da gibt es jetzt keine bestimmte Sache. Im Allgemeinen jammert man natürlich, wenn was schiefgeht, denn man wollte ja das Beste und es hat nicht gereicht. Kritik nehme ich oft persönlich, denn es liegt ja in meiner Verantwortung. Allerdings muss ich auch sagen, dass jeder gute Küchenchef Fehler gemacht hat, es geht darum aus diesen zu lernen.

Es gibt ja viele Sprüche über Köche, welchen kennen Sie bzw. welcher gefällt Ihnen am besten?
„All men are created equal, then the best become chef."

Wo/Was  wäre ihr persönlicher Kochhimmel?
Ich habe mit 17 Jahren als Pizzakoch angefangen und mich immer weitergebildet, um besser zu werden. Man muss an seinen Aufgaben wachsen. Vielleicht steht am Ende ein eigenes Restaurant.

Jack Daniels TowerWer ist/sind ihre schärfsten Kritiker?

Meine Freundin, denn sie mag so gut wie gar nichts. Am liebsten mag sie einfache Gerichte. Und natürlich mein Vater, der Essen liebt und auch mein Mentor ist. Er gibt mir immer wieder gute Ratschläge.

Was geben Sie dem Kochnachwuchs mit auf den Weg?
Ich sage Ihnen, dass es hart ist. Aber wenn man sein Ziel nicht aus den Augen verliert, dann kann man es schaffen. Man sollte alles an Erfahrungen mitnehmen, was man kann. Wichtig ist die Motivation, denn Kochen ist mehr als nur ein Job.

Was halten Sie persönlich von Hauben und Sternen?

Es ist eine Auszeichnung, aber nicht mehr. Du hast was richtig gemacht und ein Profi hat es gesehen und honoriert. Es ist eine Herausforderung, die man annehmen sollte. Am Ende muss es aber auch für dich gut sein und das ist ein weiter Weg.

Haben Sie schon oder wollen Sie ein Kochbuch schreiben und warum?
Noch nicht, aber vielleicht einmal. Ein Spezial – Kochbuch z.B. zum Thema BBQ könnte ich mir vorstellen.

Verraten Sie uns was Privates?
Mein Privatleben besteht hauptsächlich aus Arbeit. Zum Entspannen setzte ich mich auf meine Yamaha und mach einen Ausflug.


Kurzer Werdegang
David Svarc kommt aus einer kleinen Stadt unter der Hohen Tatra in der Slowakei. Als er dort in einem Restaurant als Pizzakoch arbeitete, wurde ihm klar, dass Kochen zu seiner Profession werden muss.
2009 beendete er einen Kochkurs und begann in Restaurants in der Slowakei zu arbeiten, wo er bis 2011 die Grundkenntnisse erwarb und seine Fähigkeiten ausbaute. Das war ihm aber nicht genug und so ging er 2011 nach Amsterdam und begann im Hard Rock Café zu arbeiten. Die kochtechnischen Herausforderungen waren nicht allzu groß, aber es war eine gute Schule in Bezug auf den Umgang mit Stress, als auch in Sachen Teamwork und Organisation.
2014 zog David nach Dromoland in Irland, wo er bei der Eröffnung eines neuen Pups dabei war, dem The Inn at Dromoland***. Obwohl er dort viel übers Kochen lernte, war seine Leidenschaft die amerikanische Küche und so verschlug es ihn nach Wien, wo er das Hard Rock Café miteröffnete.
Auf der Suche nach neuen Herausforderungen begann er als Chef de Partie im Meeting und Eventbereich im Sofitel Vienna Stephansdom*****. Anschließend wechselte David ins neu eröffnete Tian Bistro am Spittelberg, wo er mit Lukas Steindorfer zusammenarbeitet, von dem er sehr viel lernen konnte. Als er 2016 das Angebot von T.G.I. Friday´s Vienna als Küchenchef bekam, nahm er an.


Fotocredit: T.G.I. Friday's/L. Simmons; David Svarc;





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